Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ſchläge der Uebelgeſinnten zu vereiteln, alle Jakobiner aufzuſpüren und anzuzeigen, vorzüglich aber durch ſeine Schriften die guten Patrioten vor dem revolutionären Gifte zu bewahren, die ſchon angeſte>ten Bürger zu heilen.

Es war kein Wunder , daß ein ſolcher Mann, der ſh dur< Aufſpürung einiger wirklich gehaltenen verdächtigen Zuſammenkünfte in Ungarn Glaubwürdigkeit verſchafft hatte, und mit ‘wichtiger Miene und geheimnißvollem Tone von ſich ſelbſt und ſeinen Entde>ungen ſprach, das Zutrauen Leopold's erwarb und von ihm als eine Stüte des Thrones angeſehen wurde. Der dur die Umſtände furchtſam gemachte Monarch, welcer von den Geiſtesfähigfeiten ſeines Sully noch eine hohe Meinung hegte, glaubte einen Mann, der ihm ſo wichtige Dienſte leiſtete, bei allen bedeutenden Wendungen , welche die Unruhen in Ungarn nahmen, zu Rathe ziehen zu müſſen, und geſtattete ihm nicht nur zu jeder Stunde freien Zutritt, ſondern ließ ihn ſogar, als die Nachricht von denjenigen Verhandlungen und Beſchlüſſen anfam, dur welche die Ungarn das Haus Deſterreih des Erbfolgerechtes verluſtig erklärten, in