Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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gar zu verlieren, beſchloß, den Herausgeber des politiſchen Siebes zu ſtürzen.

In vielen Journalen geſchahen die bitterſten Ausfälle auf den Kaiſer wegen der Gewogenheit, die er Hoffmann ſchenkte; ein heftiger Aufſaß von Campe im braunſchweiger Journal ſchmerzte den Kaiſer am meiſten. Er ſprach darüber mit dem Verfaſſer des Schlendrians und überlegte mit ihm, auf welche Art dem Publikum die Meinung, daß Hoffmann ſein Günſtling und er Mitarbeiter an deſſen Zeitſchrift (der wiener) ſei, benommen werden fönnte. Dieſer gab den Rath, in einer Schrift die literariſchen Blôßen Hoffmanns aufzude>en und dadurch zu zeigen, daß der Profeſſor keinen beſondern Schutz genieße, weil ſonſt Niemand wagen würde, ihn anzugreifen. Leopold genehmigte es und trug dem Herausgeber des politiſchen Siebes auf, dieſe Schrift zu verfaſſen. Sie erſchien nach einigen Wochen unter dem Titel: „Kann ein Schriftſteller, wie Profeſſor Hoffmann, Einfluß auf die Stimmung der deutſchen Völker und auf die Denkart ihrer Fürſten haben? An Herrn la Veaux.“

Kaum erhielt Hoffmann Nachricht davon, ſo