Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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„Ew. Gnaden ſind gut bewehrt,“ bemerkte der Alte.

„Als Soldat bin ih gewöhnt, bewaffnet zu gehen.“

„Auf Reiſen mags wohl nöthig ſein, aber da herum iſt nichts zu fürchten.“

„Ich dächte doh. Das Gebäude iſt ſehr groß und von wenig Leuten bewohnt.“

„Wohl wahr, Ew. Gnaden; doch ſteht es mitten im Park, der gut verſchloſſen werden kann und von dem Jägermeiſter und ſeinen Burſchen bewacht wird; auch iſt ja das Dorf gleich in der Nähe.“

Von der übrigen Dienerſchaft zeigte ſch noch immer Niemand; der Alte geleitete den Dffizier wieder zurück und wies ihm, da dieſer ſich umzufleiden verlangte, zwei mit allen Bequemlichkeiten ausgeſtattete Zimmer an. Dann ließ er ihn allein, mit dem Verſprechen , ihn abzuholen , ſobald der Fürſt ſeinen Beſuch annehmen könne.

Der Offizier, welcher in bürgerlicher Kleidung gekommen war, vertauſchte dieſe mit ſeiner Uniform, die er aus dem Felleiſen nahm, und benüßte

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