Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Dex Graf that, wie ihm geheißen wurde, und blieb bis zur Morgendämmerung vor dem Bilde ſeines himmliſchen Gönners in der Dorfkirche in andächtiges Gebet verſunken. Der Gehorſam, mit welchem er der Vorſchrift des Heiligen in Betreff des Barfußgehens nachkam, zog ihm eine Erkältung zu; dieſe hatte ein Unwohlſein zur Folge, welches ihn zwang, am Tage nach der Erſcheinung die aufgetragenen frommen Uebungen im Bette zu verrichten; obwohl ex zweifelte, daß dieſes den Worten des Heiligen ganz gemäß ſei. Dafür hielt er deſto ſtrenger darauf, daß ihn niemand ſtöre, und er war froh, als der Fürſt ſeiner Gemahlin den Vorſchlag machte, einen Ausflug nach eïnem ein paar Stunden entfernten, romantiſch gelegenen Jagdhauſe zu unternehmen und dort den Tag zuzubringen. BAB

Db der fromme Graf den Zwe>k ſeines Beſuches in Podhorowißz erreicht habe, wurde nicht befannt ; doch ſah er es als eine beſondere Gnade des mächtigen Heiligen, ſeines und ſeiner Familie Beſchüßers , an, daß die Gräfin ihn ungefähr neun Monate nah der wunderbaren Erſcheinung mit einem geſunden Knäblein, dem erſten Sprößling