Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

— 138 —

gewaltſam in einen Wagen gehoben und entführt wurde.“

„Mein Herr Oberlieutenant, auf dieſe Frage fann ih Ihnen keine Antwort geben.“

„Dann bin ih gezwungen, ſie Ihnen mit den Waffen in der Hand abzufordern.“

„Wie es Ihnen beliebt. Allein da es für heute zu ſpät iſt, erlauben Sie mix wohl, Ihnen ein Nachtlager im Schloſſe anzubieten.“

Am frühen Morgen des folgenden Tages ſtanden ſih die Gegner an einer einſamen Stelle des Parkes gegenüber. Sie ſchoſſen, und die Kugel des Fürſten traf den Dffizier, daß er verwundet zuſammenſank. Da ſie keine Sekundanten zugezogen hatten und das Duell ebenſo plößlich verabredet als erlediget worden war , blieb dem Fürſten nichts übrig als den Verwundeten zu verlaſſen und ſchnell in das Schloß zurücfzueilen, um dort die nöthigen Befehle zu geben. Der Offizier wurde von dem alten Diener, den er zuerſt in der Kapelle angetroffen hatte, und von dem Mohren, deſſen er im Geſpräche mit dieſem erwähnte, mit Beihülfe des Fürſten ſelbſt in ein abgelegenes Zimmer des Gebäudes geſchafft und ſogleich ein reitender Bote abgeſendet,