Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Unterthanentreue und Liebe zu Füßen zu legen ; ſie hoffen zugleich, daß Ew. Majeſtät in der Fülle Höchſtihrer Gnade ihnen geſtatten werden, dic kaiſerliche Huld Ew. Majeſtät auf die ihrer Lehre und Aufſicht anvertrauten Gläubigen herabzuerflehen. Damit verbinden ſie die demüthige Bitte, Ew. Majeſtät möchte ihnen die huldvolle Erlaubniß gewähren, von der Führung des ihnen anvertrauten Hixtenamtes treuen Bericht zu erſtatten, und Ew. Majeſtät dasjenige an Höchſtihr landesväterliches Herz zu legen, was ſie nach ihrem Gewiſſen und nah ihrer Pflicht als Diener der heiligen röomiſch-katholiſchen Kirche dem ewigen Heile ihrer Herde angemeſſen erachten.“

„Ew. Majeſtät iſt es niht unbekannt, daß unter der Regierung Höchſtihrer erhabenen Mutter, der höchſtſeligen Kaiſerin María Thereſia, gefeierten Andenkens —“

Jetzt fingen alle Glocken des St. Stephandomes zu läuten an, und die Stimme des Sekretärs wurde von ihnen übertäubt und unverſtändlich. Sie verkündeten dem Volke der Kaiſerſtadt den Tod ſeines Herrſchers.

Der Sekretär gab nun die Denkſchrift, deren