Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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vertraut waren, die reichenbacher Konvention nicht auf vortheilhaftere Bedingungen abſchloß. Entweder war er von der Lage der Dinge gar nicht unterrichtet, oder ſah ſie durch das gefärbte Glas derjenigen, welche ihm die Vorſchrift gegeben hatten, um jeden Preis Frieden zu \{ließen. Wie hätte er ſonſt ſo ſehr außer Faſſung gerathen fönnen, als der preußiſche Miniſter die Uhr mit der Drohung auf den Tiſch legte, ſein König laſſe marſchiren, wenn Spielmann nicht binnen fünfzehn Minuten unterſchreibe. Anſtatt, wie dieſer that, laut zu jammern, zu weinen und zu. unterſchreiben, hätte ein Anderer bei der Drohung gelacht und ſie mit einer andern erwiedert. Er würde vielleicht geſagt haben: „Und ih beſtimme nur fünf Minuten. Wird binnen dieſer Zeit nicht unterſchrieben, was. der Kaiſer fordert, #\o laſſe i< maxrſchiren.“ ODeſterreih war in dieſem Augenbli>e eher im Stande, ſeine Drohung zu erfüllen, als ſein Gegner.

Baron Spielmann konnte ſh die Gloſſen, welche ſih die Wiener über ſein neuerbautes Haus auf dem Graben zu machen erlaubten, wohl gefallen laſſen. Leopold war ja mit“ ihm zufrieden.