Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Der Herzenswunſch des Kaiſers , Friede, war erreicht, Er ‘konnte nun mit Ruhe ſein Augenmerf auf die: innern Angélegenheiten richten. Den rebelliſchen Ungarn war jede Hoffnung benommen, und wollten ſſe oder andere Provinzen, von der Propaganda ‘verführt, etwas gegen ſeinen Thron unternehmen, ſo war er jet im Stande, ſein Anſehen" mit Gewalt zu behaupten,“ da ſcine Axuiee' niht mehr wider auswärtige Feinde zu“ ſtreiten-hatte. Alle“ dieſe Vortheile ſchienen ihm ſelbſt durch noh größere! Opfer, als er hatte bringen müſſen, nicht zu theuer erkauft.

In Berlin“ exregte die geſcloſſene Konvention feine geringe Freude; zum Theil auch “deßhalb, weil ſieden Grund zu einer noh engern Verbindung mit Deſterreich legte, an der dämals dem preußiſchen Kabinete ſehr viel zu liegen ſchien. Um Leopold von der aufrichtigen Geſinnung Friedrih Wilhelms “des Zweiten und von ſeinem eruſtlichen Entſchluß, den unruhigen Großen“ in Ungarn feine Untecſtüßung zu gewähren, Beweiſe zu geben, ‘entdete das berliner Kabinet dem-öôſterreichiſchon Monarchen alle diejenigen, welche die Preußen um Hülfe gegen ihren König“ angeſucht