Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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hatten , und'-lieferte ſogar ſämmtliche deßhalb ‘geſchriebene Briefe aus: Leopold ahndete die ſträfliche Korreſpondenz an Keinem, vielleicht weil ex großmüthiger “ Weiſe von dem keinen “Gebrauch máächen wollte, was ihm durch“ treuloſen“ Verrath zur Kenntniß gebracht worden. “Denn dieſen Namen ‘verdiente ‘das Benehmen eines Kabînetes, welches diejenigen“ denunzirte/ mit denen es lange Zeit unterhändelte, und" die es“ mit“leeren* Hoffnungen ſolange hinhielt, bis es“ ſeinen Zwe erreicht hatte. “Nur Graf Georg Feſteticz® hatte" einige Zeit Hausarreſt'und/ mußte ‘eine Unterſuchung * ausſtehen. Doch“ ging Leopold nicht weiter, als daß er den Grafen von ‘dem Huſarenregimente, in dem er als Oberſtlieutenant diente, in’ gleichem Range zu “Latour - Dragonern - transferiren ließ. Die Geringſchäßung „* welche Feſteticz vom Dffizierkorps' dieſes Regimentes ‘erfuhr, zwang * ihn bald darauf, den Dienſt ganz zu verlaſſen.

Nicht weniger treu erfüllte Preußen ſeine Verſprehungen“ in Betreff“ der“ Niederlande. Dieſe unterwarfen ſich zufolge des'in Haag unter Preuſſens und Englands Vermittlung geſchloſſenen Vertrages, ‘und leiſteten den Eid der Treue, nachdem