Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ſeine Tage verdüſtern, keine Revolution die Ruhe ſeiner Staaten | ſtóren, die Krone“ auf ſeinem Haupte wanken machen. Dies zu erreichen, glaubte er, ſei fein- beſſeres Mittel, als das böſe Beiſpiel, welches Frankreich dem übrigen Europa! gegeben, von der Erde verſchwinden zu machen, und die Nationen, vorzüglich diejenigen, die er beherrſchte, durch die Erfahrung zu belehren, daß kein Volk ungeſtraft die Rechte ſeines Herrſchers“ anzutaſten “wagen dürfe. Bei ſolchen Geſinnungen fanden . diejenigen, welche es auf ſh genommen “hatten, ihn zur Rettung ſeines Schwaägers und ‘ſeiner Schweſter zu vermögen, keine Schwierigkeit; ihren Vorſtellungen Eingang zW verſchaffen.

Ludwig XVL" war zu ſ{wa<, ſein Anſehen und ſeine Macht, welche die Nationalverſammlung eingeſchränkt hatte , durch eigene Kraft wieder zu erlangen. + Der gute König würde ‘auch vielleicht aus eigenem Antriebe gar keine Verſuche deßhalb gemacht haben, wäre “er-üiht dur<h Kunſtgriffe der Schmeichelei und der Liebe und “durch kränfende Vorwürfe von Perſonen, die ſeinem Herzen theuer waren, dazu gezwungen worden: Die Königin- und der Graf ‘vón Artois konnten weniger