Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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man über dieſe Neuigkeit unruhig, weil man die verderblichen Folgen eines ſolchen äußerſt koſtſpieligen Krieges fürchtete. Ein Vertrauter des Kaiſers, welcher ihm die Beſorguiſſe mittheilte, die deßhalb in Wien herrſchten, ſoll zur Antwort erhalten haben: „Die Wiener fürchten ch umſonſt. Krieg wird mit Frankreich ſein; aber ih werde keinen Antheil daran nehmen. Wenn der Teufel losgebrochen iſt, laſſ* ih Preußen ſißen und bes zahle ihm die reihenbacher Konvention.“ Schade, daß Leopold ſtarb, bevor der „ Teufel losbrach “ und das Ungewitter ſich entlud, welches er herbeiführen geholfen hatte. Es würde für Regenten und Staatsmänner nicht nur angenehm, fondern auch zugleich belehrend geweſen ſein, dieſen politiſchen Wettſtreit zu beobachten und zu ſehen, wer von beiden, Leopold oder das damalige preußiſche Kabinet, den andern an — Feinheit übertroffen hätte.

Aber ehe Leopold den angedeuteten Entwurf ausführen konnte, raffte ihn der Tod dahin gerade am zweiten Jahrestage ſeiner Ankunft von Florenz in Wien, am 1. März 1792. Er ſarb ſo plôßlich, ſo unvermuthet, daß die Nachricht