Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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einer außerordentlichen politiſchen Bedeutung gebracht, ſih ſelbſt aber unſterblihen Ruhm erworben zu haben. Dieſes ſein ſ{önſtes Werk wurde durch die Revolution zerſtört; denn der Einfluß der Königin auf den König zum Vortheile Oeſterreichs wurde dur<h die neue Konſtitution zwar nicht aufgehoben, aber doh aller Kraft und Wirfung auf das Intereſſe dieſer Staaten beraubt. Konnte Kauniß dies den Franzoſen verzeihn? Er, der auf ſeinen Monarchen, den Kaiſer Joſeph, nicht gut zu ſprechen war, weil dieſer ihn nicht bei allen ſeinen Einrichtungen um Rath gefragt hatte? Konnte er diejenige Erzherzogin von Oeſterreich, die er zur Königin von Frankreich gemacht, ihres Anſehens, ihrer Macht, ihres Einfluſſes auf die Staatêgeſchäfte berauben laſſen? Er ſtimmte alſo zu dem Entſchluſſe Leopold’s , es zum Kriege gegen Frankreich kommen zu laſſen, mit Freuden bei, und als nah Leopold's Tode der neue Monar<h ſi{< gänzli<h ihm anvertraute und ihm die Leitung der auswärtigen Geſchäfte überließ, that er Alles, was in ſeinen Kräften ſtand, um den Ausbruch des Krieges zu beſchleunigen.

Seine Eitelkeit und ſeinen Hochmuth, die manch-