Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ſollen , daß der Krieg mit ganzer Macht zu führen ſei.

Man wunderte ſi<h mit Recht, daß dieſer ſto natürliche Gedanke , dem Feinde die möglichſt größte Macht entgegeit zu ſetzen, den Kabineten von Wien und Berlin ſo ſpät kam, und daß dieſe glauben- konnten, eine Nation von fünfundzwanzig bis dreißig. Millionen mit einer Armee von höchſtens achtzigtauſend Mann zu unterjochen. Man konnte ſich nicht denken, daß die Koalition auf die prahleriſchen Drohungen des Herzogs von Broglie und auf die gewaltige Proklamation des Herzogs voy Braunſchweig ſo ſehr gerechnet habe, daß ſie meinte, die Franzoſen würden ſich durch die unmächtigea Worte eines Ausgewanderten und durch die hochtönende Sprache, zu der ſich der Herzog von Braunſchweig durch den Kaiſer oder vielmehr durch den König von Preußen verleiten ließ, fo ſehr in Angſt und Schre>en ſeßen laſſen, daß ſie vor Furcht und Zittern ſich nicht zur Wehre ſtellen könnten. Und doch glaubten die Staatsmänner der alliirten Kabinete dies und Aehnliches, weil ſie ſi< von den luftigen Vorſpiegelungen der Ausgewanderten täuſchen ließen. Dieſe, den Gra-