Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Anhänger ſinden. Es gehörte in der That von der einen Seite ſehr viel Dreiſtigkeit dazu, um ſolche Verheißungen zu machen, und von der andern ſehr viel gutmüthige Leichtgläubigkeit, um ſh von Verſprechungen, von deren Nichtigkeit man ſich ſo leicht hätte überzeugen können, täuſchen zu laſſen.

Dem neu entworfenen Plane zufolge erhielten eine Menge Regimenter den Befehl, zu der Armee zu ſtoßen , deren Artillerie man mit ſchwerem Ge\hüß verſtärkte; und es wurde beſchloſſen , den Oberbefehl der öſterreichiſchen Armee von dem der preußiſchen abzuſondern, damit ſie, ſo getrennt, beſſer wirken könnten. Das deutſche Neich wurde aufgefordert, an dem Kriege Theil zu nehmen, weil es ein Reichskrieg wäre; auch andere Mächte \{lo}en ſ< an, und mit der Drohung: „Wer uicht für uns iſt, iſt wider uns“, lud man ganz Europa ein, Frankreich zu vernichten.

Prinz Koburg, welcher ſich durch die im Türkenfrieg in Vereinigung mit Suwarow gelieferte Schlacht bei Martineſtie den Ruhm eines geſchi>ten Feldherrn erworben hatte , bekam den Dberbefehl über die kaiſerliche Armee. Die Franzoſen