Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Verfaſſung beugen wollte, zu einem Schutthaufen zuſammenſchießen, und alle Franzoſen , die für die Freiheit kämpften, ohne Gnade von der Erde vertilgen. Wenigſtens mußte, wenn Paris ſich ergab, die ganze Nationalverſammlung in corpore an den Galgen. Dann ſollte der Dauphin als Ludwig XVII. gekrönt und die unumſchränkte Monarchie wieder eingeführt werden.

Die neue Republik befand ſich allerdings in einer mißlichen Lage. Die noch vor Kurzem ſiegreiche Armee derſelben erlitt eine Niederlage nach der andern — ein Räthſel., welches erſt entziffert wurde, als Dumouriez ſich flüchtete und als einen Verräther ſeines Vaterlandes darſtellte. Man zweifelte nun niht mehr daran, daß die meiſten Siege über ihn durh Beſtechungen gewonnen worden ſeien, und flüſterte ſh ſelb in Wien zu, Prinz Koburg habe einige Millionen zu geheimer Verwendung erhalten, und ſein Mißvergnügen darüber, daß man ihm Rechenſchaft abgefordert , ſet zum Theil die Veranlaſſung geweſen, daß dieſer General , den man Anfangs vergötterte, in Kurzem von der Armee abgerufen und Prinz Albert

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