Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

— 230 —

anfachen konnte, erſti>t war, gehörte der Sekretär des Kardinal-Erzbiſchofes , welcher wieder eine Menge Untergeordneter in ſeinem Solde hatte. In die Reihe derſelben ließ ſh bald nah Joſephs Tode auch Lorenz Leopold Haſchka aufnehmen, ein Exjeſuit, der durch die Gutmüthigkeit ſeines Freundes Alxinger, welcher ihm zehn tauſend Gulden ſchenkte, früher in den Stand geſeßt worden war, unabhängig leben zu können. Unter Joſephs Regierung zeigte ſich Haſchka als den raſendſten Feind des Pabſtes, der Geiſtlichkeit und aller Könige, von denen er ín einer ſeiner Oden ſagte, daß auch nicht ein Einziger etwas tauge. Die Meiſten, welche dieſen Menſchen genauer kannten, fürchteten oder verabſcheuten ihn wegen ſeines unmoraliſchen Charafters. Um ſein Kapital zu vergrößern, verwendete er den beträchtlihſten Theil deſſelben zum Ankaufe einiger Aktien für den Sklavenhandel; aber das Schickſal beſtrafte ihn für dieſe den Dichter und Philoſophen \o entehrende Spekulation durch den Verluſt des daran gewagten Kapitals. Als Leopold den Thron beſtieg, ſuchte Haſchta ſeine zerrütteten Glücksumſtände dadurch zu verbeſſern, daß er die Partei der Aufklärung, von dex er