Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

ſei nicht groß in der Stadt. Woraus ſchließen Sie das?“

„Aus dem, was i ſelbſt geſehen und gehört habe. Ja, und ih lüge niht, wenn ih behaupte, daß die chrlichen Wiener von der Taborſpigze bis zur Spinnerin am Kreuz gerne illuminiren thäten, wie damals, als wir Belgrad erobert haben, wenn ſie nur dürften.“

„Haben Sie meinen Auftrag beſorgt, Herr Nigelhuber ?“

„Prompteſt beſorgt, Ew. Hochwürden. Wird unfehlbar in die Hände des Fürſten kommen. Iſt ein vortrefflicher Herr, ſehr großmüthig. Nur Schade, daß ihm ſein Herr Vater ſo viele Schulden hinterlaſſen hat. Soll bei dem neuen Monarchen în Gnaden ſtehen. Lieben, ſagt man, Beide das ſchöne Geſchle<ht —“

„Menſchliche Schwächen, Herr Nigelhuber. Es iſt beſſer, wenn man nicht davon ſpricht.“

„Gewiß iſt es beſſer, Ew. Hochwürden, gewiß. Habe zwar allerlei in Erfahrung gebracht, was hieher gehört und von Ew. Hochwürden vielleicht für die gute Sache benüßt werden könnte. Iſt aber, wie Ew. Hochwürden ſchön bemerkt haben,