Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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wenigſtens äußerte er ſie ohne Scheu gegen diejenigen, welche er für ſeine Freunde hielt oder denen er ähnliche zutraute. Im nämlichen Sinne leitete er auh die Thätigkeit der Loge, #o lange er ihr als Meiſter vom Stuhle vorſtand. Einen Umſturz der in Oeſterreich beſtehenden Verfaſſung durch eine Revolution, wie die in Frankreich, oder durch noh gewaltſamere Mittel, hielt er für unmöglich und wünſchte ihn auch nicht mehr, aber er hoffte von der Bewegung, welche die Welt ergriffen hatte, ſie werde der Mittelklaſſe zum Bewußtſein ihrer Macht und dadurch zum Siege verhelfen. Zu dieſem Reſultate ſollte auch die geheime Verbindung beitragen, die unter dem Namen der Reſurrektioniſten im Jahre 1789 geſtiftet worden war und eifrige Anhänger des joſephiniſchen Regierungsſyſtems unter ihren Mitgliedern zählte. Nach dem Tode dieſes Kaiſers trennte ſie ſich in zwei Abtheilungen , von denen ſich die eine bald mit den Freimaurern vereinigte, die andere aber, mit einem dirigirenden Komité an der Spitze, in dem ſi< auch Hebenſtreit befand , den reaktionären Maßregeln Leopolds und ſeines Nachfolgers Franz entgegenzuwirken ſuchte, freilich nur mit geringem