Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ſage, daß jener Elende, der ſih in dem Hauſe des Vaters meiner Freundin für den Privatſekretàr des Grafen Veſey ausgab, einer ſeiner Söldlinge war, ſo“ wird Ihnen wohl klar, wie das Fräulein von Landing, eben jene Dame, welche Sie empfing, dazu kam, mein Geſellſchaftsfräulein zu werden. Auf dem Wege, den ich Ihnen nun angedeutet habe, erfuhr ih au<, was mich bewog, Ihnen das Billet von heute zu ſchreiben. Man war der geheimen Verbindung, unter deren leitende Mitglieder Sie gehören, ſchon lange auf der Spur — jeßt kennt man alle Verzweigungen _derſelben, beſibt Aftenſtücke über ihre vergangene ' Thätigkeit, darunter eines, welches Sie am meiſten kompromittirt, über die Sendung eines“ Eingeweihten nach Frankreich. So viel ih weiß, ſnd gerade jene zwei Männer, die an dem Tage," an welchem Sie die Trauerrede auf Joſeph IT. hielten, in der Loge als Einführer und als Novize fungirten, unwillkürlich zu Verräthern geworden — jener, wie man mir ſagte, eín ehemaliger Karthäuſer, durch die Unvorſichtigkeit , mit welcher ex ſeinen maßloſen Haß gegen die Geiſtlichkeit und den Adel äußerte; der andere , ein enthuſtaſtiſcher Dichter , indem er