Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ſeinerſeits wieder einem Kollegen auf dem Parnaſſe, der zugleich der Poeſie und der Polizei huldigte, als Einführer diente. Auch der Ort Ihrer Verſammlungen iſt kein Geheimniß mehr — furz, es ſteht nichts der Ausführung des Planes entgegen, deſſen Opfer Sie zu werden beſtimmt ſind deſſen Opfer Sie werden müſſen, weil diejenigen, die ihn gefaßt haben, die unumſchränkte Macht in Händen haben und Opfer wollen. Es giebt nur einen Weg der Rettung für Sie, die ſchleunigſte Flucht von dieſem Hauſe aus. Alles iſt dazu bereit; — die Verbannung, der Sie ſi< unterziehen müſſen, wird nur eine kurze ſein, denn in einer ruhigeren Zeit und vor unparteüſcheren Richtern werden Sie ſich leiht rechtfertigen können. Fliehen Sie alſo — dies iſt die Bitte, deren Gewährung ih von Ihnen erflehe, — fliehen Sie, bevor es zu ſpät wird, und überliefern Sie ſich nicht ſelbſt dem Haſſe Ihrer Feinde — o ih beſhwöre Sie darum im Namen des Vaterlandes, dem Sie ſich erhalten müſſen, im Namen der Freiheit, die keinen würdigern Kämpfer hat als Sie —-im Namen unſerer alten Liebe. “

In leidenſchaftliher Aufregung ergriff Anna