Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

den Holzſtätten hätte an verſchiedenen Orten zugleich angezündet werden und bei der daraus entsſtehenden allgemeinen Verwirrung die Revolution unter dem Geſchrei: „Es lebe die Freiheit!“ ausbrechen , die faiſerliche Familie ermordet, der Adel und die begüterten Bürger, welche ariſtokratiſch geſinnt wären, ausgeplündert werden ſollen. Die guten Wiener kreuzten ſich vor allen den Gräuelthaten ; indeſſen ſchien es einigen doch etwas unbegreiflich, wie und dur<h wen dieſe Revolution eigentlich hätte zu Stande gebracht werden ſollen, da ſie ſelbſt bisher niht das Geringſte davon gehört hatten, auh von Niemandem auch nur auf die entfernteſte Weiſe aufgefordert worden waren, dazu auf irgend eine Art mitzuwirken, während doch, wie ſie glaubten , ohne Beihülfe des größten Theils der Einwohner ein ſo großes Werk auszuführen unmöglich war.

Der vernünftigere Theil des Publikums, freilih der kleinſte, zweifelte an der Wahrheit aller der ausgeſtreuten Gerüchte und durchſchaute das Gewebe; allein es war gefährlich , davon zu ſprechen, und jeder ſ{<wieg. Indeſſen verfolgte die politiſche Inquiſition ihre Wege. Es war nicht