Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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der Sache in Kenntniß zu ſeßen, bevor ich einen Entſchluß faßte.“

„Da haben Sie wohl gethan, Herr Nigelhuber. Die Sache hat jedenfalls zwei Seiten. Vor Allem muß ih Ihnen bemerken, daß Sie Ihre Nichte zu ſtrenge beurtheilen. Sie wird, wie ich ſte fenne, den Pfad der Tugend gewiß nicht verlaſſen, ſelbſt wenn der Fürſt ihr Anträge machen ſollte; woran i<h aber zweifle. Zu größerer Sicherheit fönnen Sie das Mädchen zu mir ſchi>en , damit ich ihr das Nöthige ans Herz lege.“

„Wenn Ew. Hochwürden dies thun wollen, dann bin ih ganz beruhiget. Ew. Hochwürden werden ihr wohl auch einprägen , welchen Dank ſie ihrem alten Onkel ſchuldig iſt, und daß ſie ja ſeiner nicht vergeſſen ſolle, wenn ſie jemals zu Geld und Gut kommt?“

„Sein Sie unbeſorgt, Herr Nigelhuber , es wird ſchon Alles recht werden.“

„So kü}? i<h Ew. Hochwürden die Hand. Apropos! bald hätte ih's vergeſſen — der Herr Haſchka läßt ſich Ihnen empfehlen, und fragen, wann er Ew. Hochwürden am beſten aufwarten fönnte ?*