Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

werden ſollten. Dafür, daß ſe förmlich angeflagte Verbrecher inquirirten und über ſie, was Rechtens war, erkannten, verdienten ſíe feine außerordentliche Belohnung, indem ſie nichts thäten als ihre Pflicht , für welche ſie der Staat ohnedies bezahlte. Beſtand wirklich eine Verſchwörung, war eine Revolution im Werke und dem Ausbruch nahe, den nur eine frühzeitige Entde>ung und Beſtrafung der Verbrecher verhinderte, und wollte man diejenigen belohnen, denen man zu danken hatte, daß eine ſolche Gefahr glü>lih vom Staate abgewendet wurde, ſo waren dies nicht die Richter, welche von Rechtswegen nichts anders thun konnten und durften, als die Zeugen * abhören und fonfrontiren, die Beweiſe prüfen und den Thatbeſtand herſtellen. Die geheime Polizei mochte ihnen andere große Verbindlichkeiten ſchuldig ſein, daß ſie ſich für verpflichtet hielt, nur dieſe Kommiſſàre, welche den Prozeß während ſeines erſten, wichtigſten Stadiums leiteten, der Gnade des Monarchen zu empfehlen.

Es iſt überhaupt ſhon lächerlich zu glauben, daß einzelne Menſchen durch Konſpiriren, Geheimbündeln und dergleichen eine Revolution zu bewir-