Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

— 8325 —

Bei ſolchem Spiele, das man ſh mit dem Monarchen, mit der Armee, mit der ganzen Nation erlaubte, war es kein Wunder, daß Fraukrei<hs Waffen überall ſiegreich waren. Die Eroberung Italiens wurde Bonaparte ungemein dadurch erleichtert, daß die Unordnung bei der kaiſerlichen Armee auf einen faſt unglaublichen Grad geſtiegen war. An dem Tage derjenigen Schlacht, welche das Schickſal Mantua?s entſchied, war die kaiſerliche Armee mitten im heftigſten Feuer und das Gefecht eben auf dem Punkte, da von einigen geſchi>ten Diſpoſitionen der Sieg abhing, als ſowohl vor als hinter der Fronte gar keine Generale mehr gegenwärtig waren. Man kämpfte ohne Plan, denn niemand ordnete den Streit. Die Flügeladjutanten , die Offiziere vom Generalſtabe ſprengten auf und nieder, um Jemanden zu finden, der ihnen Verhaltungsbefehle geben könnte; aber ihre Mühe war fruchtlos. Endlich ritt ein Major vom Generalſtabe in geſtre>tem Drabe nach Mantua, um vom General Wurmſer Ordre zu holen. Hier konnte er kaum durch alle die Generale dur<kommen , welche ganz ruhig unter dem