Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Thore den Ausgang der Schlacht abwarteten und ihn fragten , wie es ſtehe.

In dieſem Zuſtande traf der Erzherzog die Armee in Italien an, und eben dieſe Lage, in welcher er, ohne die geringſte Verſtärkung mitzubringen, den Oberbefehl übernehmen mußte, entſchuldigt niht nux ſeinen Rückzug aus Jtalien, ſondern es vergrößert ſelbſt ſeinen Ruhm, daß er deſſen ungeachtet dem Feinde jeden Schritt ſtreitig machte.

Daß Bonaparte zu Bruc an der Mur ſtand, daß das Hauptquartier des Erzherzogs zu Wien war, fonnte man nun nicht mehr verhehlen ; denn man mußte jeßt öffentli<h Anſtalten treffen, Alles, was Hof- und Staatsſachen waren, auf jeden Fall in Sicherheit zu bringen. Alle Stellen mußten ſo ſ<hleunig als möglich ihre Archive und Kaſſen einpa>en und ſich theils na<h Böhmen, theils nach Mähren, theils nah Ungarn flüchten. Selbſt in der Burg war Alles zur Flucht gerüſtet; eine Menge von Adel hatte ſich ſchon entfernt — kurz, niemand zweifelte, nach den Anſtalten, die er von oben herab treffen ſah, daß die Franzoſen ſicher nah Wien kommen würden. Wenn Ruhe und