Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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narchie ſo ſchädlich, für ‘das Land ſo drü>end und koſtſpielig, als der-eben beendete: Man konnte annehmen, daß wenigſtens fünfmalhunderttauſend Manu ein Opfex deſſelben wurden, welche theils vordem Feinde: blieben, theils in Spitälern ſtars ben. Jn Jtalien allein mochte ſh dex Verluſt an Menſchen auf mehr als ¿zweimalhunderttauſend bes laufen haben, was nicht übertrieben ſcheint, wenu man bedenkt, daß dort fünf Armeen gänzlich E gerieben wurden,

Schon im Jahre 1796 machte ſich in den kai ſerlihen Erbſtaaten ein großer Mangel an Leuten fühlbar. Ein Kavalier, welcher ſh gerade um die Zeit, als Jourdan gegen Böhmen vordrang und in allen! öſterreichiſchen - Prövinzen außerordentlich ſtark geworben wurde, um die Regimenter zu ergänzen und zu verſtärken, in Mähren befand und „dem Erzbiſchofe von ODlmüß, Fürſten Colloredo, auf deſſen Sommeraufenthalte zu Kremſier vorgeſtellt wurde, erzählte, der Erzbiſchof habe ihm auf Ehre verſichert, daß es ihn unendlich viele Mühe foſte F ſeine Zahl Rekruten zu ſtellen. „Ich habe auf allen meinen Gütern beinahe feine ledigen waffenfähigen Burſchen mehr,“ ſagte der