Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Prälat, ‘denn dieſe habe ih" hon abgeliefert, und ich ſehe mih- nun gezwungen, die Bauern von Haus und Hof wegzunehmen. Das" Geſe ‘befreit ſie noch bis jezt vom Soldatenſtande ; da ich mix aber ſonſt niht zu helfen weiß, und i<h ſie mit Gewalt auh niht nehmen darf, ſo ſuche ih ſe dahin zu bringen, daß ſe ſich! freiwillig! anwerben laſſen. Um/ſie dazu außumuntern, verſpreche ih einem jeden, ihm niht nur, ſo lange er im Felde ſteht, ſondern ‘auch no drei Jahre nach ſeiner Entlaſſung aus dem Militärdienſte alle herrſchaftlichen Abgaben“ gänzlich zu“ ſchenken, auch ſeinem Weibe, im Falle er vor dem Feinde bleiben ſollte, eine lebenslängliche Penſion zu ‘geben. Dies koſtet mich eine ſchöne Sumine.“* Erwägt man, daß die erzbiſchöflihen Güter iu dem bevölkertſten Theile Mährens liegen, ſo kan man leicht daraus ſchließen, wie ſchr die Bevölkærung gelitten haben mußte.

Noch“ größer als der Verluſt an Menſchen in dieſem Kriege, war der am Gelde. “ Deſterreich war nie ein reicher Staat und konnte ‘es wegen ſeiner für den Handel uibequemen Lage auch uicht ſein; aber es war einer der wohlhabendſten Staaten Euroya's, hatte: einen für ſeinen“ innern Hane