Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ßen Entfernung wegen gar nicht ‘oder doh nur mit bedeutendem Aufwande nachgeführt werden konnten; man verglich“ damit das Familienvermögen nicht ‘nur“des Kaiſers, ſondern der ganzen kaiſerlichen Familie, und fand, daß dieſe ganze Verheißung nichts mehr und-_nihts weniger ſei, als ein \{<öónes, glänzendes“ Verſprechen „durch welches nur“ die Unkundigen geblendet werden könn=tén, indem es klar wie die Sonne war, daß dieſes Familienvermögen allein , ohne andere Zuflüſſe, nicht “hinreichte, ‘einen ſo koſtſpieligen Krieg Os nur drei Monate zuführen.

Bald zeigte. der: Erfolg , daß dieſe Biotin richtig war. Schon im Herbſte! des erſten Jahres gaben die Einwohner von Wiener -Neuſtadt einen freiwilligen Beitrag, [und dieſem: Beiſpiele folgten in ‘Kurzem “alle übrigen Städte," Märkte , Fle>en und Dörfer. Viele wurden durch die Furcht, man möchte’ ſe ſonſt für franzöſiſch - Geſinnte halten; gezwungen, freiwillig| beizuſteuern, und ſo kamen die Beiträge von allen Seiten ein. So anſehnlich ſie waren „ſo: reichten ſie doch nicht zu, und der Staat mußte noh beträchtliche Schulden kontrahi-