Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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pfen und die Schüſſe ohnehin ſchon ſehr aufgebrachten Pöbel in die unbändigſte Raſerei verſeßt und nicht Einer von dex franzöſiſchen Geſandtſchaft würde mit dem Leben davon gekommen ſein. Indeſſen drang doch der Pöbel mit Gewalt in das Haus, und hätte vielleiht den General Bernadotte und die übrigen Republikaner mißhandelt, wenn nicht der mit zwölf Grenadieren auf den Play beorderte Offizier ſo viel Gegenwart des Geiſtes beſeſſen hätte, den Pöbel durch eine Liſt aus dem Hauſe zu bringen, da er es nicht rathſam fand, Gewalt zu brauchen. Er ſtellte klüglich ſeine Leute auf die Treppe, um die Perſonen der Geſandtſchaft zu ſ{hüßen, mengte ſich aber ſelbſt unter das Volk, that, als wenn er deſſen Abſichten billigte, und ſagte: „Hier, Freunde, iſt die Wagenremiſe! Seine Wagen wollen wir zertrümmern!“ Nun legte Alles Hand an. Einige Wagen wurden auf die Straße geſchoben, das Volk ſtrômte hinter ihnen her — einige wenige Zurückgebliebene drückten die Grenadiere noh hinaus, und dann wurde hinter ihnen {nell das Thor verſchloſſen. Die Wagen ſelbſt wurden nurx ſehr wenig beſchädigt, denn eine Kavalleriepatrouille