Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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hinab als die Beinkleider, nämlich bis an die Mitte der Waden. Eine geſti>te Weſte mit ungeheuern Taſchen, in denen allerlei Siebenſachen ſte>ten, Strümpfe, die ehemals weiß geweſen ſein mochten, und Schuhe ohne Schnallen vervollſtändigten das Koſtüme. Von Zeit zu Zeit bot er ſeinen Nachbarn rings umher aus einer enorm großen Doſe, die vollflommen zu den Dimenſionen der Weſtentaſchen paßte, Tabak an, wobei er jederzeit Sorge trug, daß das Gemälde, mit dem der Deckel’ geziert war, in die Augen fiel. Ein Fiaker, von ſeinen Kameraden der „teriſche (taube) Seppel“ genannt, reichte ihm zum Danke für die Priſe ein halbes Würſtel, welches er ablehnte.

„Eßen's kane Würſtel?“ fragte der Fiaker.

„Ich bin Ew. Wohlgeboren ſehr obligirt,“ erwiederte der Angeſprochene, „aber in Paris pflegt man derlei Würſte nicht zu genießen.“

„Dös8wögen haßen's a Wianer Würſtl,“ erflärte der Fiaker, nachdem ihm ein Kamerad die Antwort verdolmetſcht hatte, und fuhr fort: „Sein Sóò in Paris gwöſe?“

„Ew. Wohlgeboren zu dienen. Ich hatte die Ehre, der Erſtürmung der Baſtille beizuwohnen;

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