Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

— 3 =

gelangte. Dieſer Umſtand war hinlänglich , Mißtrauen gegen das zu erwe>en, was Adel und Geiſtlichkeit vorgaben, denen, als Ständen, zu große Uneigennüßigkeit niemals vorgeworfen werden fonnte. Eine genaue Unterſuchung würde das ganze Gewebe der zwei privilegirten Stände enthüllt und ihre Behauptung von dem Mißvergnügen des Bauers in das wahre Licht geſtellt haben, vorausgeſeßt, Leopold hätte nur mit ſeinen Augen geſehen, nur mit ſeinen Ohren gehört. So lange die Steuerregulirung beſtand, war in allen öſterreichiſchen Provinzen keine Spur von Unruhen ſichtbar; aber nach Beſeitigung derſelben brachen ſolche in manchen Provinzen wirkli<h aus, was zum Beweiſe dienen konnte, daß die Behauptungen des Adels und der Geiſtlichkeit, um den gelindeſten Ausdruk zu gebrauchen, ganz irrig waren, daß ſie dem Monarchen einen gefährlichen Rath gaben, indem ſte ihm dasjenige als einziges Mittel, die Ruhe zu erhalten, empfahlen, was gerade die Veranlaſſung zu Unruhen und Empörungen war. Auf gleiche Weiſe konnte ſich Leopold überzeugen, ob die von Joſeph beſchränkten Rechte für den tiers=-état wirklich ſo wichtig waren, daß er d&