Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

=

freien Lauf , und machte ſ< über die große Anzahl Freundinnen luſtig, welche der Großherzog, wie das Gerücht erzählte, an ſeinem Hofe, in der Stadt und auf dem Lande unterhielt. Sein Freund bat ihn, über dieſen Gegenſtand zu ſ{weigen, weil die geheime Polizei faſt jedes Wort erfahre und berichte. C* lachte über eine Aengſtlichkeit , welche ihm äußerſt übertrieben ſchien, da es ja, wie er meinte, unmöglih war, daß von ihrem Geſpräche auh nur eine Sylbe bekannt würde, wenn nicht Einer den Andern verriethe. Am folgenden Tage ſeßten ſie ihre Reiſe nah Florenz fort. Kaum war C* in der Stadt und bei ſeinem Hauſe angelangt und wollte eben den Wagen abpa>en laſſen, als er den Befehl erhielt, das Hoflager alſogleih zu meiden und ſi<h noh im nämlichen Augenbli>e, ohne daß ihm auch nur ein ſtundenlanger Aufenthalt in Florenz geſtattet wurde, auf ſeine Güter zu begeben. C* erſtaunte nicht wenig über einen ſo unerwarteten Befehl um ſo mehr, als er ſh durchaus keine Urſache denten fonnte, welche denſelben veranlaßt haben mochte. Doch mußte er gehorchen und die Stadt ſogleich verlaſſen. Nach vierzehn Tagen erhielt er