Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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„ich bin ja ſo wenig in ſeinem Vertrauen als Sie. Uebrigens werden wir es bald erfahren, denn ſonſt hätte man uns wohl nicht hieler kommen laſſen.“

„Ich vermuthe ,“ fuhx der Freiherr von Pirkheim fort, „er wird dem Kaiſer das Begräbniß in geweihter Erde verſagen wollen. Er iſt der Mann dazu.“

„Wer , dex Kaiſer oder der Kardinal? Jch ſage Ihnen aber, keiner von beiden iſt der Mann dazu. Weder der Kaiſer, der ein manquirter Hohenſtaufe, no< der Kardinal, der ein manquirter Innocenz iſt. Und leben wix niht Anno 1790 und bekommen wir niht einen Monarchen, unter deſſen Regierung in Italien die Synode von Piſtoja abgehalten wurde?“

„Piſtoja? Ja, ih habe davon gehört. War's nicht ein Berg, der eine Maus geboren — ridiculus mus , wie wir in der Schule ſagten?“

„Still, Herr Bruder, und hören wir, was der Dechant vorbringt.“

Der Dethant des Domkapitels ſtand auf und ſprach :

„Ew. Eminenz und hochfürſtliche Gnaden! Hochwürdige Brüder in Chriſto! Nicht umſonſt ſind