Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

Eos

wird. Sie um mich fragen, und wenn er Sie nicht fragt, ſo fangen Sie ſelbſt an von mir zu reden; denn es wird “Ihnen großen Vortheil bringen, wenn er Sie als einen Freund von mir kennen lernt. Ich werde dann im Stande ſein, Ihnen wichtige Dienſte zu leiſten.“

» Sie könnten dies {hon jeßt, wenn Sie mir beim Ordnen und Styliſiren meiner Notizen helfen würden.“

» Recht gerne, liebſter Freund. “

Leopold Alois Hoffmann, der Freund des Polizeikommiſſärs, war der Sohn eines armen Schneiders im deutſchen Theile Böhmens. Dieſer Umſtand gereichte ihm niht zur Schande, wohl aber, daß er ſi<h ſpäter, in der glänzenden Epoche ſeines Lebens, der niedrigen Herkunft und ſeiner armen Aeltern ſ{ämte. Er abſolvirte die untern Schulen bei den Jeſuiten in Breslau, wo er ſeine Zeit damit zubrachte, daß er, ſtatt ſh den Anfangsgründen der Wiſſenſchaften zu widmen, ein Bändchen gedankenleere Reime \{hmiedete, welche er an Deuis, den als Dichter bekannten, auch ſonſt würdigen und gelehrten, ſpäter zum Kuſtos der wiener Hofbibliothek beförderten Jeſuiten, ein-