Die die Grundlagen der Physiognomik
Eitelkeit wird ihn darum auch ganz einhüllen, wenn er sie hat. Wie das Fett den Körper.
Der Eigensinn ist nicht Spannung des Wesens, sondern Verdickung. Sehen Sie sich im übrigen die Porträts der Habsburger von Tizian, von Velasquez, aber auch spätere an: diese Gesichter sind alle — mit Ausnahme vielleicht von dem Karls V. — eigensinnig im Sinn einer Verdickung und Verhärtung des Wesens, nicht in dem eines Kampfes oder einer geistigen Anschauung. Um ihre Augenbrauen ist sogar etwas von Kindlichkeit, Mädchenhaftigkeit; auf ihrer Stirn kein Begreifen, keine Allgemeinheit; derHaaransatz nur Adel, edleZucht. Dazu dann diese Lippen, dieser Mund, dieses Kinn: Eigensinn bis zur Tücke, nicht Tat, nicht Persönlichkeit, aber das Wollen des Eigenen, des ganz Bestimmten, des Zugesicherten. Nichts führt von diesem Eigensinn, dem Eigensinn eines ganzen Geschlechtes, zum prometheischen Trotz, zur Idee, zum schöpferischen Willen. Nichts ist aber auch so fern jeglicher Prätention, jeglichem Vorwand, jeglicher Übertreibung, allem Schauspielerhaften. (Das Gesicht des Schauspielers hat meist das große Format, doch dazwischen ist nichts oder Leere, und so ist der Ausdruck der meisten Schauspielergesichter, auch solcher, die nicht auf der Bühne
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