Die die Grundlagen der Physiognomik
gesehen hat er den Drehsessel, auf dem er den Tag über vor seinem Pult schreibend und rechnend sitzt, noch zwischen den Beinen.
Der Übergang oder Gegensatz von Nacken und Gesicht ist somit der Übergang oder Gegensatz von Hinten und Vorn, weiter auch der von Oben und Unten, vonRücken und Bauch. Beim Menschen weniger deutlich als beim Tier, bei welchem wir vom Rücken als der Licht- und vom Bauch als der Nachtseite des Körpers reden möchten. Damit hängt das viel Rhythmischere des Tieres zusammen und daß dieses enger mit der Erde verbunden und ihr näher, daß das Liebesempfinden des Tieres durchaus periodisch ist, von Zeit und Raum abhängiger, mehr im Sinn des kreisenden Planeten. Und daß das Tier nicht das Maß, daß es die Sprache nicht hat. In der Sprache — um davon zuerst zu reden — ist diese Rücken- und Vorderseite, diese Tag- und Nachtseite der Dinge geeint, ineinandergegangen. Daher das Durchscheinende, die Diaphanie der Sprache. Daher auch das wesentlich Bildhafte und insofern höchst Zulängliche der Sprache. Nur diese durchscheinende, diaphane Sprache ist den Dingen angemessen, weil sie aus den Dingen in den Menschen geschöpft ist. Alle Begriffe sind an sich — physiognomisch genom-
45