Die die Grundlagen der Physiognomik

das Nein nicht gekreuzt, sondern eben verzerrt. Das ist der Sinn der Maske.)

Diese Vernunft oder dieses Maß verbindet und trennt zugleich Gott mit und von dem Tier. Im Mongolen, im alten Ägypter mit seiner anderen, unter die Haut dringenden, substantiellen, unkantischen Vernunft liegt das Tier dem Gott näher an, so daß es leichter ist, daß der Gott in das Tier eingehe als in den Menschen. Ich verweise hier auch auf die Kunst der Hindus, die völlig dämonisch, in unserem Sinn maßlos ist. Sind die in Felsen eingehauenen Säulentempel von Ellora und Elephanta nicht der Ausdruck davon, daß hier keine, vor allem nicht unsere Grenze zwischen Natur ünd Kunst sei? So hängen hier alle Künste zusammen und isteine in der anderen: durch etwas, was für uns Maßlosigkeit, innerhalb dieser einzigen, gegebenen Kunst jedoch die ihr eigentümliche Bewegung (Bewegung als Idee) ist. Die Trennung der Künste schließt umgekehrt die Ruhe als Idee, als Prinzip ein: sie ist griechisch, vernünftig, maßvoll.

Die Vernunft als Maß bedeutet auch — und das geht den Physiognomiker unmittelbar an und ist von hoher Wichtigkeit —, daß es (um ihretwillen) im Menschen, im menschlichen Organismus keine

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