Die die Grundlagen der Physiognomik

der Gelehrte nicht für die Wissenschaft, sondern für die Weisheit lebte oder wo die Weisheit die Idee der Wissenschaft war. Das Ideal der Autarkie in welcher Form immer ist unserer Zeit und deren Vertreter, dem modernen Gelehrten, nicht entsprechend. Zuletzt ist dessen Ideal trotz allem, was sich dagegen sagen läßt, asketisch. Askese ist in der unendlichen Welt, in einer Welt, deren einziger Sinn zeitlich gesehen die Freiheit und räumlich gesehen die All-Einheit ist, dasselbe, was die Autarkie im Kosmos der Griechen ist. (Hier hängt diese Askese oder dieses asketische Ideal, die Entsagung, mit der modernen Mathematik, mit dem Differentialkalkül zusammen, während die Autarkie der Exhaustionsmethode der griechischen Mathematiker korrelativ ist. Auch das ist Physiognomik.) XXVI In der antiken Welt lassen sich also Morphologie und Physiognomik gleichsam übereinanderlegen. In der modernen Welt (der Freiheit und nicht der Typen) müssen wir ein und dieselbe Tatsache sowohl morphologisch erklären als auch physiognomisch deuten können. Ich gebe zwei Beispiele: Die Larve des Flußaals lebt am tiefsten Meeres-

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