Die die Grundlagen der Physiognomik

grunde, ihr Körper ist plattgedrückt und gleicht dem eines Fisches, einer Scholle. Indem sich die Larve zum Flußaal wandelt und währenddessen vom Meeresgrund in die Flüsse wandert, verliert sie die plattgedrückte Fischgestalt und wird zum Aal. Morphologie ist nun die Tatsache, daß der hohe Druck, unter dem die Larve auf dem Meeresboden lebt, die plattgedrückte Form ‚‚verursacht‘; Physiognomik ist, daß wir das breite Meer in der platten, breiten Schollenform und den Fluß in der schlängelnden des Aals schauen müssen. Die Morphologie handelt vom Wandeln und Wandern, von der Entwicklung, vom Werden; die Physiognomik vom Sein der Gestalt, vom Rhythmus, vom Ineinandersein der Wesen, von der All-Einheit.

Der Morphologe wird eine Seerobbe aufschneiden und finden, daß diese im Verhältnis zum Körpergewicht sehr schwache Knochen hat, und er wird diese Tatsache damit erklären, daß das Meer den schweren Körper zu tragen habe und starke Knochen das Gewicht nur vergrößern würden. Der Physiognomiker hingegen wird weder den Körper der Robbe noch irgendeinen anderen aufschneiden noch jemals aufschneiden wollen oder dürfen und der Gestalt der Robbe durchaus die schwachen Knochen ansehen und anfühlen müssen.

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