Die die Grundlagen der Physiognomik

Sein Auge wird einem Röntgenapparat gleichen, doch das ist es noch nicht: er wird sich in das Innere der Robbe hineinversetzen und sich in eine Robbe verwandeln müssen. Darum wird er sie nicht sezieren, ebensowenig wie er sich selbst den Bauch aufschneiden wird. Aus Idee, aus dem tiefsten Gefühl für das Ganze, das ihn beherrscht. So wird er leben, um zu sehen. Gleichwie Empedokles sich in den Krater, in das Aufgerissene des Berges wart, um zu sehen. Haben wir nicht in dieser Tat des ungeheuren Mannes beides: die griechische Wissenschaft, die zugleich Physiognomik ist, und umgekehrt: die Welt der lebendigen Typen, die starre, gegebene Welt des Kosmos, die er aufreißen mußte, damit sie lebe und sich bewege, die Welt der Autarkie, die dem Weisen in einem heiligen, in einem ewigen Augenblicke nicht genügte?! Der Physiognomiker, der den Leib der Dinge nicht aufreißt, ist darum durchaus dem Asketen verwandt. Ich wüßte niemanden, der so aus der Wollust es Lebens, aus unendlicher Freude heraus zu entsagen, das heißt: den Leib der Dinge nicht aufzuschlitzen und aufzupflügen wüßte wie gerade er.

Ich nenne Ihnen noch ein Beispiel: daß hohe, emporstrebende Bäume wie der Eukalyptus lange, schmale Blätter und Bäume mit auseinandergrei-

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