Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

Das wahre und das falsche Selbst. 121

Lust und Schmerz; denn weil er bekörpert ist, ist keine Abwehr möglich der Lust und des Schmerzes. Den Körperlosen aber berühren Lust und Schmerz nicht. — 2. Körperlos ist der Wind; die Wolke, der Blitz, der Donner sind körperlos.. So wie nun diese aus dem Weltraume [in welchem sie, wie die Seele im Leibe, gebunden sind] sich erheben, eingehen in das höchste Licht und dadurch hervortreten in ihrer eignen Gestalt, 3. so auch erhebt sich diese Vollberuhisung [d. h. die Seele im tiefen Schlafe] aus diesem Leibe, gehet ein in das höchste Licht und tritt dadurch hervor in eigner Gestalt: das ist der höchste Geist, — der dort umherwandelt, indem er scherzt und spielt und sich ergötzt, sei es mit Weibern, oder mit Wagen, oder mit Freunden und nicht zurückdenkt an dieses Anhängsel von Leib, an welches der Präna angespannt ist wie ein Zugtier an den Karren. 4. Wenn das Auge sich richtet auf den Weltraum, so ist er der Geist im Auge, das Auge [selbst] dient [nur] zum Sehen; und wer da riechen will, das ist der Atman, die Nase dient nur zum Geruche; und wer da reden will, das ist der Atman, die Stimme dient nur zum Reden; und wer da hören will, das ist der Ätman, das Ohr dient nur zum Hören; 5. und wer da verstehen will, das ist der Ätman, der Verstand ist sein göttliches [Vergangenheit und Zukunft umspannendes] Auge; mit diesem