Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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telung der armeniſchen Chalyben, verhandeln läßt. Es iſ das alte Gold[and Colchis, das Vließlañd, in dem na< Plinius (XXXL, 3) die alten Herrſcher Salauces und Eſubopes, mit Hilfe der Samnen (Suanen) in ihrem Lande viel Gold und Silber ‘ausgebeutet. Dort hat Seſoſtris, zum Schuße ſeines Nückzugs, eine Abtheilung ſeines Heeres zurü>gelaſſen, von der die ſ{warzen, fraushaarigen Colchier ſtammten. Nun wird aber na< Cuſtathius zur Periegeſe Oberägyvten, wie allgemein Aethiopien, ſo auh bisweilen Judien genannt; wie denn auh bei Virgil der Nil aus dem Lande der Jndier fließt; und ſo wird denn au< das ägyptiſirte Colchis zugleich Acthiopien und Indien heiſſen, und dies dur< die Sindica gegen Norden ſich fortſezen. Wie aber alſo Colchis in der uralten Feuerzeit indiſ<= äthiopiſche Bevölkerung erlangt; ſo hat das angränzende Saspiria, die ſeinige aus Lybien gewonnen; eben wie unter der Semiramis die Leucoſyrer na< Cappadokien übergewandert. Jetzt wird es vollkommen begreiflich, warum Ptolemäus das ganze Stromgebiet des Apſorrus Ciſſia heißt. Ciſſia iſ das Acethiopierland an der Tigri8münduug, in weicherer Form Siſſia, D. i, Helioshora oder Sonnenſand; denn Siſamithras iſ na< Plutar<h Lilien -ſonne, und Suſa if die Lilienſtadt. Darum iſ Sispura oder Sis- pura au< eine Sonnenſtadt, wie die Sispiratis, wo Xiſuthros in der Sage des Beroſus die Bücher der alten Kunde vor der Fluth verborgen. Dieſe Stadt aber liegt im pontiſchen Sonnenlande Ciſſia, wo au< bei Ptolemäus ein Ciſſius ſrômt, mit der Stadt Ciſſia an ſeinen Ufern; und dies Ciſſia iſt au< Cuſſäa, das Kuſchitenland ; und dieſe lybiſchen Kuſchiten ſind eben ſo weſtli<h in das dortige Saspiria eingedrungen, wie fie öſtli<h in's dortige Saspirenland unter der Form der Ghyſſer oder Coſſäer ſich ausgebreitet, und am Cur ihr Caspiane gegründet; das eben wieder dur< die Anſtrengung der Jberier gebrochen worden. Wie dies Cindringen es uns nun begreiflich gemacht, warum der Pentateu<h den Geon das Land Cuſch durchſtrömen läßt; ſo wird es uns jezt eben ſo verſtändlich werden, warum der Phiſon oder Phaſis das Land Chavila, Cabul oder Judien durfließt. Am Cur wie am Phaſis und Apſorrus iſt alſo Tubal, eben wie ſpäter ſcine Nachkommen in der ſpaniſchen Halbinſel, in ſtetem Kampfe mit den Hamiten, fuſchitiſchen Aethiopiern oder Lybiern; und die Jugend“ des Stammes hat gleich-