Die Physiognomie des Menschen

ters, was von Galen bekräftigt wird. In seinen „Physiognomonika“ sagt Aristoteles: Der Augenschein lehrt, daß die besten Hunde mäßig große Ohren haben. Bei Polemon und Adamantius finden wir: Mäßig große, viereckige Ohren deuten auf Mannhaftigkeit und Güte, nach Adamantius und Conciliator auch auf Scharfsinn. Loxus beschreibt als die besten Ohren solche, deren halbkreisförmiger Rand in der Mitte ein wenig zum Zentrum hin eingebogen ist, die mittelgroß sind, richtig am Kopfe sitzen und mäßig behaart sind; daraus gehe hervor, daß sie von gutem Samen gezeugt seien. Albertus zitiert diese Stelle. Nach Sueton hatte Augustus mittelgroße Ohren, einen guten Charakter und ein reiches Gemüt.

Rote Ohren:

Die Scham macht die Ohren rot. sagt Aristoteles in seinen „Problemen“. Wenn man sich schämt, werden die Augen kalt. Das Schamgefühl, das in den Augen wohnt, hindert den freien Blick. Die Wärme zieht sich dann nach den Ohren zurück, die infolgedessen rot werden. Die Ohren sind für gewöhnlich ziemlich blutlos: um so eher fließt mit der durch die Scham erzeugten Hitze die fremde Flüssigkeit dorthin. Daher halte ich die Leute, deren Ohren dauernd rot sind, für sehr schamhaft. Der Schamhafte, sagen Polemon und Adamantius, ist an den Ohren und auch sonst mit Röte gleichsam angefüllt. Nach Albertus beschränkt sich die Röte nicht auf die Ohren, sondern dehnt sich auf das ganze Gesicht, besonders die Stirn aus, während die Augen gesenkt sind.

9, Die Nase.

Die Nase ist ein wichtiger Gesichtsteil und kann den ganzen Menschen verschönern oder verunstalten. Ihre Formen sind sehr verschieden und geben jedem Gesicht ein besonderes Aussehen.

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