Die Physiognomie des Menschen

Die sehr kleine Nase:

Sie deutet nach Polemon auf Wankelmut, nach Adamantius auf Raubgier und Unbeständigkeit. Leute mit kleinen Nasen, sagt Albertus, sind sklavisch und diebisch und suchen immer Ausflüchte. Ich möchte sie den Weibern vergleichen.

Die gerade Nase:

Leute mit geraden Nasen können ihre Zunge nicht im Zaum halten, schreiben Polemon und Adamantius. Polemon sagt weiter (möglicherweise ist diese Stelle gefälscht): Menschen mit geraden Nasen faseln viel wie die Weiber. Albertus wirft zweierlei Zeichen und Eigenschaften durcheinander und schreibt: Nasen mit eingedrückter Wurzel deuten auf Dummheit, geistige Schwäche und weibische Leichtfertigkeit: solche, die gradlinig von der Stirn bis zur Spitze gestreckt sind, auf Geschwätzigkeit.

Die schiefe Nase: Schiefe Nasen lassen auf einen schiefen Ver-

stand und ein schiefes Gemüt schließen, sagen Polemon und Adamantius.

Die richtig proportionierte Nase:

Sie deutet nach Polemon und Adamantius auf Ehrbarkeit, Tapferkeit und Klugheit. Albertus schreibt sehr unbestimmt: Wenn die Nase mit der Stirn den richtigen Winkel bildet und gut gestaltet ist, so ist das ein Zeichen von Standhaftigkeit und Klugheit.

Die unproportionierte Nase:

Sie läßt im Gegensatz zur vorigen Form den Menschen weibisch und ungebildet erscheinen, schreiben Polemon und Adamantius, indem sie aus dem Gegensatz der Merkmale auf die entgegengesetzten Eigenschaften schließen.

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