Die Physiognomie des Menschen

Fig. 24

vornehmen Sinn zuschreibt. Bei deu Persern galten solche Nasen als große Zierde, wie Xenophon und Plutarch in ihren Geschichten von Cyrus erwähnen, und noch heute kann bei ihnen niemand ohne eine gute Nase zu hohen Würden kommen. Den Cyrus priesen die erwähnten Schriftsteller wegen seiner Großmut und Kühnheit. Artaxerxes, der große Perserkönig aus des Cyrus Geschlecht, hatte eine Hakennase und war sehr freigebig; er erwiderte oft die geringsten Geschenke mit viel Gold, ja sogar mit Städten und ganzen Provinzen. Demetrius, der Sohn des Königs von Syrien, hatte, wie Justinus erwähnt, den Beinamen Grypus: so nannten die Griechen Leute mit krummen Nasen. Nach dem Phrygier Dares hatte Neoptolemus und nach Sueton der freigebige Sergius Galba eine Hakennase; ebenso Melitus Pittheus, der, wie Plato im Eutyphron bemerkt, vor Gericht sehr großmütig war. Eine große, krumme Nase hatte ferner Georgius Scanderbegus, der ein heldenhaftes Aussehen hatte und niemandem an Kriegskunst, Tapferkeit und Freigebigkeit nachstand. Die Nase des tapferen, großen Sfortia sprang nach Jovius in der Mitte vor. Der Türkenkaiser Mahomet II. hatte eine sehr krumme, beinahe die Oberlippe berührende Nase und war sehr hochsinnig. Johannes Assymbejus mit dem Beinamen Ussumcassanus hatte eine Greifennase, große Augen und ein frohes, heiteres Gesicht und war freigebig, mild, streitbar und ehrgeizig. Eine ähnliche Nase hatte der Perserkönig Ismael Sophus und lebhafte, glänzende Augen; er war freigebig, ehrgeizig, kriegerisch und in Gefahren froh und zuversichtlich. Selimus, der Sohn des Bajazetes, hatte eine Bogennase und war beinahe so freigebig wie Alexander der Große. Ähnlich auch Soliman, des Selimus Sohn.

Die runde, an der Wurzel eingebogene Nase: Menschen mit solchen Nasen sind nach einer alten Übersetzung des Aristoteles schwelgerisch

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