Die Physiognomie des Menschen

und den Hähnen vergleichbar. Die betreffende Textstelle ist sehr unklar und wahrscheinlich verfälscht. Betrachtet man jedoh das Bild des Hahnes, so wird einem klar, was für Nasen gemeint sind. Leute mit solchen Nasen würde ich lose Buben nennen, die unzüchtig sind wie Hähne, Rebhühner und Wachteln, die alle fast gleiche Schnäbel haben. Die Männchen dieser Vögel kämpfen untereinander, während die Weibchen auf den Eiern sitzen, und die besiegten müssen sich als Weibchen gebrauchen lassen. Viele meiner Freunde haben derartige Nasen und leben sehr unkeusch. Die Dichter deuten vielleicht solche naturwidrige Unzucht an, wenn sie beschreiben, wie Jupiter in Gestalt eines Adlers den Ganymed entführt habe. Auch Pharaomäuse haben nach Aelianus solch scheußliche Gewohnheiten. Die Satyrn und Silene wurden von den Alten mit besagten Nasen dargestellt, und selbst Sokrates hatte eine solche Nase, denn Xenophon schreibt, er sei einem Silen ähnlich gewesen.

Die Nase mit breitem Rücken: Sie deutet, wenn sie nicht platt ist, auf Lügenhaftigkeit und Schwätzerei, schreibt Aristoteles an Alexander.

Die Nase mit dicker Spitze:

Menschen ınit solchen Nasen sind träge und den Ochsen vergleichbar, deren besonderes Merkmal die Trägheit ist, lehrt Aristoteles in seinen „Physiognomonika“. Nasen mit dicker, platter Spitze deuten nach Polemon und Adamantius auf Ungerechtigkeit und Schamlosigkeit.

Die Nase mit dieker Wurzel:

Sie deutet nach Aristoteles auf Stumpfheit und ist der Nase der Schweine gleich, der schwerfälligsten Tiere. Albertus schreibt (ungenau nach Aristoteles): Übermäßig dicke Nasen kennzeichnen unsaubere Menschen.

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Fig. 14

Fig. 16