Die Physiognomie des Menschen

Fig.17

Fig.9

Franz, hatte ein ähnliches Gesicht und war ein Muster von Freigebigkeit, Glanz und Tapferkeit im Krieg.

15. Die Lippen.

Die Lippen, sagt Aristoteles, fangen gleich unter der Nase an, haben sehr bewegliches Fleisch, sitzen an den Enden des Ober- und Unterkiefers, sind zart und dünn und gleichsam die Wächter von Mund und Zähnen. Avicenna nennt sie die Tore des Mundes.

Dicke Lippen:

Sie deuten nach Aristoteles auf Torheit. Polemon schreibt: Große Lippen kennzeichnen den Unverständigen. Ähnlich Conciliator. Nach derartigen Lippen haben die Labeonen und Chilonen ihre Namen bekommen.

Über die Unterlippe vorstehende dicke Oberlippen:

Sie sind den Lippen der Esel und Affen ähnlih und deuten auf Torheit. Die erwähnten Tiere unterscheiden sich durch ihre vorstehenden Oberlippen von den Löwen, die zarte, dünne Lippen haben, sagt Polemon bei der Beschreibung der Ungerechten. Weiter schreibt er: Wem die Unterlippe über die Oberlippe vorsteht, der gilt als töricht, kritiklos, schwach und lasterhaft und ist dem Esel ähnlich. Endlich: Wenn die Unterlippe größer ist als die Oberlippe, so deutet das auf Furchtsamkeit. Wie man sieht, müssen alle diese Textstellen berichtigt werden.

Von dünnen Lippen an großem Munde, deren obere die unteren überragen und an den Mundminkeln schlaff sind:

Sie kennzeichnen einen großmütigen, starken Menschen, da die Löwen solche Lippen haben, sagt Aristoteles. Auch die großen, starken Hunde haben diese Lippenform. Ähnlich äußern sich Polemon, Adamantius, Conciliator und Albertus. Als Bei-

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