Die Physiognomie des Menschen

Große, starke, dichtstehende Zähne:

Solhe Zähne, die womöglih noch in zwei Reihen stehen, deuten auf ein langes Leben; z. B. haben die Männchen oft mehr Zähne als die Weibchen. Nach Scotus weisen sie auf lange Lebensdauer, guten Appetit, Kühnheit und Stärke, wie bei den Pferden zu sehen. Herkules soll drei Reihen Zähne gehabt haben.

Zähne, die sich eng aneinander schmiegen:

Menschen mit solchen Zähnen gleichen den Haustieren, Gemsen oder Ziegen, schreibt Plinius. Auch die Hyänen haben sehr eng zusammenstehende Zähne ohne Zahnfleisch. Plutarch erzählt, Pyrrhus aus Epirus habe an Stelle der Zähne eine zusammenhängende Knochenleiste gehabt, die nur oberflächlich durch Striche abgeteilt gewesen sei.

Lang vorstehende, starke Eckzähne:

Sie sind ein Zeichen von Genußsuct, Unersättlichkeit und Schlectigkeit, sagt Rhases. Ähnlih Conciliator, der sie mit denen der Schweine und Hunde vergleiht. Nach Aristoteles haben die Flußpferde, die wilden Eber und Pferde solche

vorstehenden Zähne.

Lange, spitze, starke Zähne:

Sie deuten nach Scotus auf Neid, Gottlosigkeit, Genußsucht, Frechheit, :Untreue, Falschheit und Mißtrauen. Nach meiner Ansicht sind sie denen der Schlangen ähnlich. Christiernus, der König von Dacien, hatte solch unnatürliche Zähne und einen schrecklichen Bart und war ein Scheusal, wegen seiner gottlosen Grausamkeit berüchtigt.

Spitze, gerade Zähne: Seotus sagt: Alle Tiere mit solchen Zähnen sind leicıt erregbar und fressen Fleisch, z. B. Löwe,

Hund und Bär, im Gegensatz etwa zu Mensch und Pferd.

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Fig. 18