Die Physiognomie des Menschen

Die scharfe, schnatternde Stimme:

Wer eine solche Stimme hat, wie sie die Gänse haben, zeigt damit, daß er närrisch und töricht ist und gern Luftschlösser baut, schreiben Polemon und Adamantius.. Apulejus vergleicht diese Stimme mit aufgebrachtem Vogelgeschrei. Conciliator und Albertus sagen: Wer wie ein Vogel zwitschert, ist geil und eitel.

Die helle, weiche, gebrochene Stimme:

Menschen mit solcher Stimme sind nach Aristoteles wollüstig und den Weibern vergleichbar. Ähnlich äußern sich Polemon und Adamantius. Conciliator schreibt: Eine weiche, schnelle, zerrissene Stimme kennzeichnet den weibischen, furchtsamen Menschen.

Die hohe, schreiende Stimme:

Sie deutet nach Aristoteles auf Dummheit, weil sie der Stimme der Ziegen ähnlich ist. Nach meiner Ansicht haben besonders die Fallsüchtigen solche Stimmen. Plutarch erzählt, die Ziegen seien sehr oft mit der Fallsucht behaftet und daher keine Opfertiere.

Die blökende, entstellte Stimme:

Sie deutet nach Polemon auf dumme, den Schafen vergleichbare Menschen. Albertus und Conciliator eignen eine unschöne, schaf- oder ziegenähnliche Stimme der Dummheit zu. Aristoteles hält die Schafe für die dümmsten aller vierfüßigen Tiere, Aelianus nennt sie albern und mißraten. Polemon und Adamantius schreiben den Toren eine blökende, kleine, rauhe Stimme zu. Albertus und Coneiliator schreiben: Eine schüt_ tere Stimme, die wie ein zerbrochenes Gefäß klappert, kennzeichnet dumme, gefräßige Leute.

Die zwischen schwer und scharf liegende Stimme:

Aristoteles schreibt an Alexander: Eine weder grobe noch helle Stimme, sondern mittelmäßige

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