Die Physiognomie des Menschen

wunderten ihn wegen seiner Weisheit wie einen Gott, aber er war nicht klüger als ein Frosch.

Zurückhaltende Sprache:

Sie weist auf ein friedfertiges, mildes Gemüt, sagt Aristoteles. Der Zornige spannt seine Stimme an, der Zurückhaltende entspannt sie und spricht schwer. Er hält die Atemluft zurück, die bei kalter Körpermischung nur in geringer Menge vorhanden ist; dadurch wird die Seele milde.

Schmwerfällige Sprache:

Den Schüchternen und Schamhaften eignen Aristoteles, Polemon und Adamantius eine langsame Sprache zu.

Heftige Sprache: Die Verbitterten haben eine heftige Sprache.

Kurze Sprache:

Polemon deutet Sparsamkeit im Reden als Trägheit oder Furchtsamkeit.

Grobe, schwache Sprache:

Leute, die grob und schwächlich reden, nennen Polemon und Adamantius dumm, ungerecht und genußsüchtig.

Scharfe, unsaubere Sprache: Sie soll auf Wankelmut deuten.

Scharfe, schwächliche Sprache:

Man faßt sie als Zeichen von Furcht und Mißgunst auf. Adamantius sagt statt Furcht Trägheit.

Vom Sprechen durch die Nase:

Wer durch die Nase spricht, ist verlogen, gottlos, boshaft, mißgünstig und schadenfroh, schreiben Polemon und Adamantius, Scotus, Albertus und Conciliator.

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